SCHMUCKKUNST – Ausstellung mit Eva-Maria Schön – Okt./Nov. 2017
Meine Hand ist motorisch. Sie will ihre Bewegungen wiederholen und variieren.
Mit Hilfe meiner Finger habe ich versucht, diese Bewegungen als Abdruck aufzuzeichnen. Die beinahe gleiche Fingerbewegung schafft, zweimal auf das Papier mit Tusche gedrückt, zwei Aufzeichnungen – Zeichnungen, die große Ähnlichkeit aufweisen, aber nie gleich sind.
Wenn die Hand den Spachtel als Werkzeug ergreift, verwandelt sich der Abdruck zu einem verbreiterten Strich. Je ähnlicher die beiden Bewegungsabdrücke sind, je mehr wird man beim Betrachten die subtilen Unterschiede entdecken. Das Auge vergleicht, indem es von einem Stück auf das andere blickt. Die Erinnerung speichert das eine und legt es zum Vergleich auf das andere.
Die 1948 in Dresden geborene Künstlerin absolvierte eine Ausbildung als Fotografin bei Lore Bermbach in Düsseldorf. Anschließend studierte sie dort zunächst an der Fachhochschule für Grafik und danach an der Staatl. Kunstakademie bei Klaus Rinke.
Seit 1980 lebt und arbeitet Eva-Maria Schön in Berlin.